Geknechtete Bienen
Summende Bienen im hohen Gras,
entfernt zu hören - sie haben Spaß.
Laute Stimmen - kaum gehört,
nach wahren Worten nur empört.
Herumgereicht wegs goldigen Strahlen,
gerechtfertigt nur durch hohe Zahlen.
Einfach, bequemlich, sie verkörpern das Recht -
schmerzend, schuftend, nicht mehr als ein Knecht.
Kein Wert, keine Stimme, nur Hände und Arme.
Ein Traum, ein Wunsch, dass er sich erbarme.
Darf nichts verfehlen, darf nichts riskieren.
Versprochene Worte, muss es probieren.
Gezerrt von Männern auf weite Reise,
ängstlich, sterbend, blieben leise.
Kalte Nächte, kein Blick der Zukunft,
nur Zwang und Leid verschuldet der Herkunft.
Doch nicht nur Männer die verschuldet,
von ihren Frauen kaum geduldet.
Keine Hoffnung scheint verblieben,
mein Stolz, mein Mut, droht zu versiegen.
Das Gestern bleibt mit Schmerzen im Heute,
sind nichts mehr wert, nur dreckige Meute.
Tausende Tode, unendliche Gier -
sind keine Menschen, ein gefangenes Tier.
Draußen ist es kalt, der Nebel er schleicht.
Meine Schwester zitternd die Wäsche glattstreicht.
Sie wirkt so klein, ein geschändetes Kind -
ihre schwarzen Löckchen kräuseln im Wind.
Es schmerzt mein Herz, will Sie beschützen.
Ihr Herr - mein Herr wird Sie benützen.
Sie ist zu jung, sie kann's nicht verstehen.
Ihr Schrei bleibt immer wird nicht vergehen.
Bald ist es so weit, bald wird er kommen.
So hohe Hürden wir erklommen.
Er sucht nach ihr, nach seinem Vergnügen,
ihr kleiner Körper kann kaum mehr genügen.
Ich sehe seinen Schatten, ein wütender Riese,
ich spüre verzweifelt die kommende Krise.
Ahnungslos sie ist nicht versteckt,
mit lüsternem Blick hat er sie entdeckt.
Ihr geschockter Blick als seine Hand,
ohne Mühe gepackt an eine Wand.
Die Gedanken rasen, mein Blut es prickelt,
seine Lust, sein Hass, er um sich wickelt.
Mein Denken setzt aus bei seinen Lauten,
seine Augen achtlos zum mir schauten.
Ich brauche Hilfe, lass sie doch gehen,
sie wehrt sich doch, kann kaum mehr stehen.
Blind vor Tränen greif ich um mich,
hab keine Angst ich rette dich.
Ich stürme los nicht fähig zu denken,
was du verdienst werd ich dich schenken.
Ich schlage zu - gehässiges Lachen.
Dann noch ein Schlag - werd über sie wachen.
Gepackt am Hals, er stoppt mein Schlagen,
er holt weit aus, tief in den Magen.
Was wird passieren, kann mich nicht rühren.
Mein Körper am Boden kaum zu spüren.
Sie liegt daneben, gestocktes weinen,
nur knapp bedeckt, zerrissenes Leinen.
ich spür seine Tritte sie rauben die Luft,
blutig hustend sickernde Kluft.
röchelnder Atem, kein Weg führt hier raus,
so schön meine Mutter, sie ging mir voraus.
Ich muss dich verlassen kleine Schwester,
der Strick des Todes - er zieht sich fester.
Konnte sie nicht schützen, konnte sich nicht befreien,
Mutter - mein Versprechen - kannst du mir verzeih 'n?
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